Die Internationale Tsumamizaiku Association
Die Internationale Tsumamizaiku Organisation, kurz ITA, wurde 2021 in Tokyo gegründet. Ihr Wunsch ist, die über 200 Jahre alte traditionelle japanische Technik des Textilfaltens, Tsumamizaiku, international bekannt und für jeden zugänglich zu machen. Das Kunsthandwerk soll über die Landesgrenzen hinaus an die nächste Generation weitergegeben werden.
“ITA aims to realize the value of traditional Japanese culture through Tsumami-zaiku, and to share the pride and spirit of Japan with people around the world to create a peaceful future.”
International Tsumamizaiku Association
Mit Gründung der Organisation ging eine englischsprachige Website online – die Tsumamizaiku Kanzashi Online School. Dort werden Online-Kurse von Tsumamizaiku-Meistern angeboten, die die traditionelle Technik des Tsumamizaiku vermitteln. Es ist möglich ein lizensiertes Zertifikat abzulegen, das die Teilnahme an professionellen Kurse bestätigt und ermöglicht unter dem Namen der ITA-Kurse abzuhalten – auch außerhalb von Japan. Die Organisation unterstützt weiterhin seine lizensierten Lehrer und stellt Informationen über die traditionelle japanische Kultur bereit.
Als Tsumamizaiku-Creator war ich neugierig und habe mir den Basiskurs von ITA näher angeschaut. Es werden auch wechselnde jahreszeitliche Kleinkurse angeboten, für diejenigen, die nicht vorhaben eine Lehrerlizenz zu erwerben.
BASIC COURSE – Grundlagen des Tsumamizaiku
Nach der Registrierung bei ITA wird ein eigener Account angelegt, unter dem die Kurse abzurufen sind. Der Basis Kurs ist in vier Lektionen geteilt, die jederzeit und wiederholt online anzuschauen sind. Der Kurs ist in einfachem Englisch. Ich habe mir jede Lektionen vorher einmal angeschaut und die Materialien zurechtgelegt, bevor ich die einzelnen Schritte mitgemacht habe. Es ist sehr praktisch jederzeit auf „STOPP“ drücken zu können und sich den Arbeitsschritt nochmals anzuschauen.
Die Materialien kommen per Post und in einer Box nach Lektionen einzeln verpackt. Für den Basis Kurs wird ausschließlich hitokoshi chirimen verwendet. Nicht in den Materialien sind Pinzette, Reisleim, Brett und Spatel enthalten. Den Reisleim habe ich parallel zum Kurs mitbestellt, da dieser in Deutschland nicht erhältlich ist. Für das Brett und den Spatel habe ich Alternativen besorgt.
Vorbereitung des Arbeitsplatzes
Bevor es mit dem Textilfalten los geht werden die Werkzeuge und Materialien vorgestellt. Hier wird neben Pinzetten-Haltung auch die spezielle Aufbereitung des Reisleims mit einem Spatel gezeigt.
LEKTION 1 – Let’s go basic
In der ersten Lektion wird ein Wandschmuck gestaltet. Dabei kommen zwei Grundtechniken zum Einsatz – maru-oshi-tsumami und ken-tsumami.
Nachdem ich je fünf Blütenblätter im Kreis auf die Basis platziert und die Perlen mittig hinzugefügt habe, geht es weiter mit den Blättern. Diese werden mittels ken-tsumami gefaltet. Charakteristisch für ken-tsumami ist seine spitze Form, die nach außen leicht nach unten gebogen ist.
Als Arrangement zusammengefügt entsteht ein dekoratives Wandbild.
Fazit: Tsumamizaiku Basic Course – Lektion 1
Die 1. Lektion hat mir gut gefallen. Das Farbkonzept ist wohl durchdacht und führt in die Bedeutung die japanische Ästhetik ein. Auch die Arbeitsschritte sind sehr detailliert beschrieben und gut nachzuvollziehen. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Schritte gibt es am Ende der Lektion.
Da ich mein Wissen über Tsumamizaiku ausschließlich aus Büchern habe, war es interessant neue Dinge zulernen, die mir die Bücher nicht vermitteln konnten. Beispielsweise die Handhabung der Pinzette oder das traditionelle Falten der Textilien. Besonders herausfordernd war das Richten der Blütenblätter ausschließlich mit der Pinzette. Hier ist Geschicklichkeit gefragt! (Ich schummle sonst immer mit den Fingern….;P) Auch speziell für Linkshänder, wie mich, gibt es Erklärungen. Zudem gibt es zusätzliches chirimen, was für spätere Projekte genutzt werden kann. 😀